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Sprechen

Kommunikation bei Frauen und Männern

Frauen quasseln unaufhörlich, Männer können nicht zuhören. Frauen kommen von der Venus, Männer vom Mars ... munter dreht sich das Karussell der Deutungshoheit weiter, vor allem, wenn es um das Verhalten von Mann und Frau geht. Als „gesichertes Alltagswissen“ gilt, dass Frauen viel mehr reden als Männer. Frauen sprechen – so eine weit verbreitete Ansicht - pro Tag 26 Tausend Wörter, Männern kommen täglich nur 7 Tausend Wörter über die Lippen. Ob in Sketchen von Loriot, in seriöser Literatur oder in Beziehungskomödien, es gilt das Stereotyp von der geschwätzigen Frau und vom wortkargen Mann. In unserer Kultur ist es fest verankert. Doch wer hat das eigentlich nachgezählt und nachgeprüft? Wer glaubt, Frauen seien Quasselstrippen und Männer halten öfter mal die Klappe, ist in eine Klischeefalle getappt. Dieses Adam-Eva-Denken gehört in die Mottenkiste der Vorurteile.

Denken in Bildern

Sagen, reden, plappern, schwatzen, schwafeln, plaudern, mitteilen, kundtun, weitertragen, übermitteln, erklären, erörtern .... es gibt offenbar eine schier endlose Zahl von Wörtern für das, was wir unentwegt tun: Sprechen. „Das Menschlichste, was wir haben“, so Theodor Fontane, „ist doch die Sprache, und wir haben sie, um zu sprechen.“

Wir sprechen mit Worten. Der aktive Wortschatz eines Durchschnittsdeutschen besteht aus etwa 12.000 bis 16.000 Wörtern. Deutsch ist allerdings eine sogenannte Hybridsprache, die eine Flut fremder Wörter aufgenommen hat. Das Fischen im fremden Wörtersee bringt ständig neue Begriffe hervor ...

Denglisch: Angelsächsisch aufgepeppt!

Hi - sprich „hei"! Spüren Sie zuweilen Ihr „Knowing-doing-gap“? Wann haben Sie zuletzt über die „Performance“ Ihrer „Company“ „gebrainstormt“? Wurde im letzten „Face-to-face-Meeting“ über Ihre „Soft Skills“ gesprochen und festgestellt, dass noch „Room for Improvement" besteht?

Mal einfach „in between" gefragt …

In die etwa 16 Tausend Wörter, die wir durchschnittlich Tag pro Tag absondern, nisten sich zunehmend mehr Anglizismen ein. Es wimmelt von modischem (Pseudo-)Englisch, offenbar fühlt sich Englisch besser an. Die Bahn richtete „Service Points" ein, die Telekom warb für „Sunshine"- und „Moonshine"-Tarife und auch in Werbung werden den Kunden englische Brocken hingeworfen: „Come in and find out" (Douglas).